Auf ein Wort....

 

Vielen zukünftigen Frauchen oder Herrchen eines Rassehundes erschließt sich der Kaufpreis für einen Welpen nicht wirklich – auch wir waren da anfangs skeptisch und haben - zu unserer eigenen Information – mal alles aufgelistet, was sich in den letzten Jahren so zusammen „geläppert“ hat.

Vieles ist einfach u. a. vom Dachverband VDH so gefordert – daran kommt man nicht vorbei (im übrigen fett gedruckt) – einiges ist aber auch schlicht unserem persönlichen Bedürfnis geschuldet, um mit aller gebotenen Sorgfalt, Fürsorge, Einsatz und Liebe eine Zucht zu beginnen. Die Notwendigkeit liegt hierbei im Auge des Betrachters.

Es versteht sich von selbst, dass manche Kosten einmalig sind und damit bei weiteren Würfen nicht mehr anfallen. Auch kann allerlei Aufwand für „Unvorhergesehenes“ entstehen. Aber sehen Sie selbst ....

 

EINMALIGE KOSTEN:

Adoption einer Zuchthündin (inkl. Fahrten) 1200€

Hundeschule (mind. 3 Kurse) ca. 300€

Ausstellungen bis zur Zuchttauglichkeit (incl. Fahrt, o. Übernachtung) mind. 200€

Zuchttauglichkeitsprüfung (incl. Fahrt) 60€

tierärztl. Untersuchung f. Zuchtzulassung PL und DNA-Test 150€

Zwingerschutzurkunde (FCI und VDH) 100€

Zwingerbuch für Welpendoku 25€

Züchterseminar (Wochenende VDH Dortmund inkl. Fahrt o. Übernachtung) 200€

weitere Fortbildungen (incl. Fahrt) 120€

Zwingererstbesichtigung und Abnahme 45€

Wurfkiste (Eigenbau) 40€

Welpenauslauf innen/außen (gebraucht) 80€

Vetbed, Decken, Lager, Transportboxen Leinen, Geschirr etc. 300€

Anschaffung Pflege (Bürsten, Kämme, Scheren, Krallenzange, usw. 150€

=2970€

 

WIEDERKEHRENDE KOSTEN: (nur für die Zuchthündin)

Mitgliedschaft Zuchtverband KfT (jährlich) 50€

Mitgliedschaft Ortsgruppe KfT (jährlich) 48€

Mitgliedschaft Cairnfreunde-Verein (jährlich) 15€

Futter für 1 Cairnterrier (Barf, bestes Futter, jährlich) 360€

Hundesteuer Wesel (jährlich) 96€

Haftpflichtversicherung (jährlich) 60€

Hundefriseur (vierteljährlich insges. 4x) 200€

Fachliteratur, viele Bücher (jährlich) ca. 50€

Tierarzt (Impfung, Wurmkuren, Sonstiges) ca. 200€

=1079€

 

KOSTEN FÜR DEN WURF (hier: 5 Welpen):

Progesterontest Hündin (Abstriche und Labor) 1-3x ca. 100€

TA/ Gesundheitszustand vor Deckakt 50€

Decktaxe (incl. Fahrt o. Übernachtung) hier: 800€

Ultraschall 50€

Futterzusätze u. Mehrfutter während der Trächtigkeit und Säugezeit 200€

Homöopathie, Kalcium, weitere Arznei 60€

Krankenunterlagen zur Sauberkeitserziehung 150€

Spielzeug, Kauartikel etc. für die Welpen 150€

Homepage, Anzeigen schalten 80€

Welpennahrung 300€

tägl. Kochwäsche, Trockner, (Mehrkosten über 8 Wochen) 300€

Entwurmung aller Welpen u. der Hündin (4x nötig) 70€

Welpen Impfen/Bluttest, chippen, Gesundheitszeugnis 500€

Wurfabnahme durch den Zuchtwart 30€

Wurfeintragung inkl. Ahnentafel/Welpe (32,50€ x 5) 162€

= 3002€

 

gesamt: = 7051€

 

Da ist sie nun also, unsere Kostenaufstellung als Züchter im VDH/FCI (2018). Wir waren doch einigermaßen überrascht, das hier so schwarz auf weiß zu sehen, Sie vielleicht auch?

Dies alles hatten wir bei Weitem unterschätzt und dachten blauäugig, es sei mit einer tollen, gesunden Zuchthündin, Haus, Garten, Zeit und einem gerüttelt Maß an Enthusiasmus getan – dem war nicht so.

(An Unvorhersehbares wie etwa "Kaiserschnitt" oder evt. Probleme mit Hündin u. Welpe(n)  dachten wir

dabei schon mal gar nicht - kommt aber auch vor -  s. B-Wurf).

 

Je mehr wir uns in unser gemeinsames „Projekt“ Hundezucht einarbeiteten, umso mehr reiften auch die Ansprüche an uns selbst im Sinn einer die Rasse erhaltenden Zucht von gesunden und bestens auf ihr künftiges Leben vorbereiteten (Familien-)Hunden. Auch das erfordert Einsatz und Planung im Vorfeld

(wie z.B. Kennlerntermine mit den neuen "Adoptiveltern" etc.).

Das war aber immer unser Wunsch und das ist es, was wir  - ganz ehrlich -  so gerne machen

–  auch zehn Wochen lang und 24 Stunden am Tag ....

 


 

Ich bin da! (Tosca's Ankunft)

Jetzt bin ich schon sechs Wochen bei meinem neuen Rudel – Zeit also, mal zu erzählen, wie es mir so ergangen ist:

Ich habe acht Geschwister – drei Schwestern und fünf Brüder. In Konkurrenz zu meinen Schwestern hatte ich nicht so gute Karten, denn ich war immer die „Dicke“ - und wie das so ist - die anderen drei schön schlank. Ansonsten hatte ich eine Menge Spaß: den ganzen Tag spielen, fressen, raufen und schlafen – toll war das!

Als wir sechs Wochen alt waren kriegten wir ständig Besuch von großen Zweibeinern, die uns immer aus dem Schlaf geholt und überall angefasst haben. Ziemlich lästig war das, aber irgendwie haben wir uns bald daran gewöhnt.

Einmal war's auch richtig nett, da hat sich so ein ziemlich junger Zweibeiner – die anderen haben ihn Paul genannt – zu uns der Länge nach auf die Wiese gelegt. Naja, was man so Wiese nennt... Meine Geschwister und ich hatten schon eine Menge umgebuddelt und für Stauden und Sträucher ganz andere Plätze gefunden. Wahrscheinlich hat unsere Futtergeberin deshalb die ganzen Menschenleckerchen viel höher eingepflanzt und Bretter drum herum gemacht, damit wir nicht dran konnten. Dieser Paul, den wir so herrlich beißen und an den Schnürsenkeln ziehen konnten, kam dann später nochmal. Den habe ich mir gemerkt! Meine Geschwister hielten wie immer ein Nickerchen unter dem Pflaumenbaum (keine Kondition die Bande!) und so hatte ich ihn nur für mich. Diesmal zeigte ich mich von meiner allerbesten Seite, hab' nicht gerauft und mir lieber den Bauch kraulen lassen. Das hätte ich besser nicht getan, denn danach lief irgendwie alles schief!

Der dicke Zweibeiner und sein Weibchen, die mit Paul gekommen waren, wurden auf einmal so unentspannt und saßen mit meiner Futterspenderin im Wohnzimmer, wohin ich sonst nie mit durfte. Trotzdem war ich erstmal abgemeldet. Ein ziemlich dicker Pippi-Bach half da auch nichts und auch nicht der Handfeger den ich ihnen aus der Küche geholt habe. Dann fing das Weibchen auch noch an so komische Winselgeräusche von sich zu geben. Ich glaube dem war's schlecht...

Meine Futtergeberin war plötzlich auch so anders und nahm mich dauernd auf den Arm, putzte mir die Augen und schob mir noch ein Lieblingsleckerchen ins Maul. Aber es kam noch schlimmer! Das winselnde Weibchen wickelte mich in eine meiner Decken – völlig überflüssig, denn es war eh viel zu warm – und setzte sich mit mir in so eine riesige Metallbüchse, die dann auch noch anfing fürchterlich zu knurren. Außerdem hatten wohl alle vergessen, dass ich seit morgens nur einen (!) winzigen Klecks Milch im Bauch hatte, den ich bei Mama gerade noch erwischen konnte... Gott sei Dank war wenigstens dieser Paul in meiner Nähe. Eine Ewigkeit musste ich dann bei diesem Weibchen auf dem Schoß sitzen und mich streicheln lassen. War eigentlich ganz ok, auch wenn ich sie gar nicht kannte. Irgendwann hat sie mir mal eine Erdbeere vor die Nase gehalten. Ist ja wohl ein Witz, oder? Meine Vorfahren waren schließlich Wölfe! Das war mir erstmal alles zu viel und so bin ich kurz weggenickt.

Dann war plötzlich Totenstille. Es war vorbei! Endlich wieder toben, Pippi machen und vor allem FRESSEN!! Mensch, hab' ich mich gefreut, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Aber – oh je - das kannte ich ja alles gar nicht – dieses Haus und die Wiese. Da waren keine Löcher drin und auch die Schaukel und das Planschbecken mit den Bällen waren weg. Meine Mama fand ich auch nicht und meine Geschwister hatten sich mal wieder versteckt. Aber Näpfe habe ich gesehen. Die waren nur leer... Das Weibchen hat dann einen davon voll gemacht. GUUUT, das roch wie immer. So schnell ich konnte habe ich alles verputzt, man weiß ja nicht, wann man hier was kriegt, oder? Jetzt war mir aber mächtig übel... Und schwupps, lag das ganze Fresschen auf der Wiese. Die Zweibeiner haben das ganz schnell aufgesammelt, weil sie es für sich haben wollten. Dabei hätte ich das auch nochmal gefressen, war ja eigentlich meins. Also wieder Hunger. Hier ist es doof!

Meine Geschwister sind auch noch nicht aufgetaucht. Die müssen doch auch Kohldampf schieben? Dafür stakste so ein anderer dicker Vierbeiner durch die Gegend – dicker als ich und gefleckt und mit ganz weichem Fell. Bellen konnte der auch nicht, eher so krächzjaulen. Später habe ich gelernt, dass man den "Katze" nennt.

Ich wollte mal „Hallo“ sagen, aber der hatte wohl Schiss.

Eigentlich hätte ich mich jetzt gerne was unter den Pflaumenbaum gelegt, so richtig kuschelig mit vielen anderen um mich herum. Das haben die Zweibeiner wohl gemerkt. Die hatten sich inzwischen auch irgendwie vermehrt. Jetzt waren noch ein paar mehr von denen da. Aber keiner roch so gut wie Paul. Bei dem kuschelte ich mich dann ein. Ich war ja sooooo müüüüüde.....

(Verständlich, oder?)

Als ich wieder zu mir kam, war es schon dunkel und das ganze Zweibeinerrudel saß immer noch da. Das Erdbeer-Weibchen schleppte mich auf die fremde Wiese und faselte in so einer Flöt-Stimme etwas von „Gassi“ oder so. Darauf konnte ich mich aber nicht wirklich konzentrieren, denn ich musste dringend Pippi. Na, da passierte ja was Spannendes! Kaum hatte ich meinen See auf die Wiese gesetzt, kam ganz großes Kino: Das Weibchen brach in ein idiotisches Freudengejaule aus und bot mir ein paar – zugegeben, nicht unleckere – Kekse an. „Gut“ , dachte ich, gab mein Bestes und rang mir auch noch ein kleines Häufchen ab. Zu mehr war ich aus gegebenem Anlass einfach nicht in der Lage. Dafür gab's dann wieder Kekse und dies unverständliche Gejaule.

Danach wurde es ruhig im Zweibeinerrudel, ein paar – bis auf den dicken und das Erdbeerweibchen – waren auch wieder verschwunden. Ich wurde in ein anderes Zimmer getragen und da in eine Kiste gesetzt, die aber feste nach Mama roch. Da war ja meine alte, gelbe Decke drin! Schööön! Der Dicke und sein Weibchen legten sich in meine Nähe. Mit dem Gedanken an Fresschen, das ich mir in Form trockener Kekse wohl täglich für meine normalen Verrichtungen verdienen musste, schlief ich ein. ( Wie produziert man eigentlich genug, um satt zu werden??)

Der dicke Zweibeiner hat nachts offensichtlich große Probleme. Er hat die ganze Zeit geknurrt und gegrummelt. Aber – ich schwör's – ich hab' nix gemacht! Erst morgens um fünf habe ich das erste Mal daran gedacht, mir mein Futter zu verdienen – wo's hier doch so wenig davon gibt....

Sooo. Das war also mein Umzug. (Heute weiß ich das, denn ich bin ja schon groß.) Ich muss sagen, diese Zweibeiner verlangen unsereinem eine Menge ab. Das mit den Keksen klappt irgendwie nur draußen. Ich hab's mehrfach woanders probiert, aber da werden meine Menschen – so heißen die nämlich – immer komisch. Sie kneifen das Maul zu, starren mich an und mit Freudengeheule ist auch nix. Dann versprühen sie so stinkendes Zeug auf dem Boden und Kekse gibt es dann schon mal gar nicht. Ich darf auch keine Schuhe sammeln und darauf herum kauen. Ganz zu schweigen von Raufen und Beißen. Am besten, ich mache mein Maul gar nicht mehr auf...

Außer zum Fressen. Das haben wir inzwischen ganz gut hingekriegt. Zuerst haben sie mir andauernd was anderes in den Napf gelegt. Na gut, ich hab' aber auch einfach drei Tage lang nichts gegessen und gedacht, dass sie vielleicht doch endlich mit den Leckereien von gaaanz früher um die Ecke kommen würden. Das taten sie nicht. Der Napf wurde voll gemacht und wenn ich nicht wollte, haben sie sich wahrscheinlich selbst darüber hergemacht. Es war jedenfalls weg. Aber nicht mit mir! Meins kriegen die jetzt nicht mehr. Ich fresse jetzt alles alleine auf!

An den anderen mopsigen, gefleckten Vierbeiner habe ich mich inzwischen auch gewöhnt. Der hat hier echt Sonderrechte, darf im Bett bei den Menschen schlafen und kriegt auch immer viel leckereres Futter als ich. Das darf ich nicht nehmen, obwohl der mich lassen würde. Zum Spielen taugt er allerdings gar nicht. Zack – ist er auf einem Baum oder so. Ich vermute stark, das ist eine Katze oder so. Na, solange die nicht an meinen Napf geht...

Jeden Tag strenge ich mich wirklich feste an, artig zu sein – was immer auch meine Menschen darunter verstehen – (die Kekse werden übrigens immer besser!). Ich fahre angeschnallt in dieser Blechbüchse ohne zu kotzen. Ich bleibe auch alleine, denn dann hab' ich mal Ruhe. Ich mache meine Keks-Geschäfte brav draußen und für besonders tolle Kekse setze ich mich auch mal hin, wenn sie mir den Zeigefinger vor die Nase halten. Eingeschult bin ich auch schon. Außerdem habe ich festgestellt, dass sie besonders viel fiepen und jaulen, wenn sie „Tosca“ rufen und ich dann zu ihnen komme. Offensichtlich bin ich damit gemeint. Da bin ich also. Ich bin da und  ICH  BIN  TOSCA !!


Aus dem Tagebuch des Ehemannes einer Züchterin

 

Alles fing mit einem Trimm-Seminar an, das meine Eheliebste Anfang April mit unserer Hündin Tosca zu absolvieren meinte. Da war es passiert: Sie hatte sich verliebt. Er war jung, kernig, hatte rot-blondes Haar und einen dunklen Bart. Zudem war er offensichtlich auch selbstbewusst und von ausgeglichenem Wesen, sodass er sie im Handumdrehen um den Finger gewickelt hatte.

 

14 Tage später sah sie ihn wieder und berichtete verklärten Auges von einem äußerst gelungenen Deckakt und dass wir nun bald wieder ELTERN werden würden. (Ein Schelm, der Arges dabei denkt...!)

Natürlich ist hier von Fiete – dem von meiner Gattin auserwählten Partner für unser Hündin Tosca - die Rede. Nun denn...

 

Ab nun wurde alles anders – aber irgendwie auch nicht. Denn die in Aussicht gestellte Trächtigkeit unserer haarigen Gefährtin ließ sich irgendwie nicht definitiv feststellen. So waren die Tage nach der folgeträchtigen (trächtig???) Begegnung der beiden Hunde angefüllt mit der Frage: Ist sie? oder: Ist sie nicht? Ein ums andere Mal schwankte meine Herzensdame zwischen Hoffen und Bangen, welches sich nun auch deutlich in ihrer jeweiligen Laune und damit auch im Familienleben niederschlug.

 

Falls uns die eigenstämmigen Abkömmlinge besuchen wollten, waren vorab Whatsapp u.ä. gefällig, um Mutters derzeitige Befindlichkeit zu erkunden und ob sie denn zwischenzeitlich wieder in der Lage sei, sich mit so etwas Profanem wie etwa Grillen usw. zu befassen – abgesehen von optimalen Deckzeitpunkten, Progesterontests und etwaigen Trächtigkeitssymptomen.

 

Dies war nicht der Fall. Stöhnte Tosca etwa kaum vernehmbar, wenn man sie ihres Platzes verwies, war sie definitiv trächtig; sprang sie froh gelaunt im Garten herum (denn das macht eine trächtige Hündin einfach nicht) hatte sie ganz bestimmt nicht aufgenommen.

Drei ganze Wochen mussten wir dieser Art ertragen, und ich war von Mal zu Mal froh, das traute Heim in den frühesten Morgenstunden verlassen zu können.

 

Dann war Rettung in Sicht: DER Ultraschalltermin....

Große Freude! Meine Gattin erschien im Anschluss und verkündete verzückt, es würden ganz bestimmt viele, so fünf etwa, oder auch mehr. Vielleicht auch weniger, immer abhängig vom Ablauf der vierten Woche, denn da seien die Welpen sehr fragil und es könne auch zu einem Verwurf kommen....

 

Also, nix Rettung – es wurde eher schlimmer.

Erneut zog meine Liebste einschlägige Literatur bzgl. der Ernährung trächtiger Hündinnen u. ä. zu Rate und blockierte mit nahezu endlosen Telefonaten mit kompetenten Züchterkolleginnen unser Festnetz. Zudem nächtigte sie nun stets im Wohnzimmer – mit der Hündin, wohlgemerkt – weil Treppensteigen vielleicht in der bewussten 4. Woche doch zu risikoreich sei ebenso wie das Tragen. (Noch gut erinnere ich mich an die Zeit, die sie in der 28. Schwangerschaftswoche mit unserem ersten Kind und ihrer 4. Klasse für eine Woche in einem dreistöckigen Jugendheim in Lübeck verbrachte ...)

 

Zu diesem Zeitpunkt habe ich erstmals wirklich ernsthaft in Erwägung gezogen, meinen wohlverdienten Feierabendschoppen in der örtlichen Kneipe zu mir zu nehmen.

 

Parallel zur Zunahme des Bauchumfanges unserer Tosca erschienen auf der Stirn meiner Gattin steile, senkrechte Falten, die ich nur zu gut kannte. Sie ließen auch nichts Gutes ahnen. Auslöser war u. a. auch meine vorsichtig formulierte Frage, wie sich die Gute denn den Absatz der Welpen so vorstelle. Na, da war dann von einer Homepage die Rede. Ohne ihr zu nahe treten zu wollen, dachte ich an die eher laienhaften Kenntnisse meiner Gattin in diesem Bereich und sah mich in der Pflicht. Was sich aber wiederum angesichts meiner momentanen Tätigkeit im Nachtdienst als schwierig erweisen dürfte. Aber – siehe da – sie brauchte mich gar nicht. Mittels einer Standleitung zur „besten Freundin von allen“ wurden die Grundlagen einer Website gelegt, die sie in der Folgezeit mit Inhalten füllte. Dies nahm die 5. und 6. Woche von Tosca's Trächtigkeit in Anspruch und ich begann im Geiste die Worte zu zählen, die wir überhaupt täglich noch miteinander wechselten. Dann stand die Homepage online. Ruhe.

 

Ruhe?? Weit gefehlt! Seit Neustem legt meine Eheliebste ungeahnte Hektik an den Tag. Da wird geputzt, Gardinen gewaschen (sonst eigentlich nur zu Weihnachten oder Ostern) Wurfkiste desinfiziert, Spielzeug gebastelt, Halsbändchen geklöppelt und der Jüngste seines Zimmers verwiesen. Das sei nun für die Welpen. Ich erinnere mich dunkel, dass sie sich sooo schon mal verhalten hat... Stimmt. Letztmalig vor zwei Jahrzehnten – zur Geburt eben dessen. „Nestbautrieb“ nannte man das damals.

 

Bislang wusste ich nicht, dass sich das auch auf „HUNDEWELPEN“ (!!!) ausdehnt. Mir schwant Schreckliches: Die Geburt naht. Und ich? Ich warte jetzt auf den Milcheinschuss – denn der kommt ganz gewiss auch noch....